Viele von euch haben auf diesen Beitrag gewartet. Wie kann ich mich als Kasernenschläfer gesund ernähren, sodass ich nicht in die Truppenküche oder zur Dönerbude neben dem Kasernenzaun muss? Wir stellen euch drei verschiedene Möglichkeiten vor, angepasst an euren Standort. Denn nicht jeder Standort bietet die gleiche Infrastruktur, jeder Standort hat andere Regeln was das aufstellen von Elektrogeräten angeht. Dies solltet ihr auf jeden Fall vorher prüfen, um unnötigen Ärger zu vermeiden.
Teeküche – die Premium Lösung für Kasernenschläfer
Wer das Glück hat eine Teeküche in der Stammeinheit oder auf Lehrgang zu haben, hat die Premium Lösung erwischt. Du sparst dir damit die Anschaffungskosten für das meiste Equipment, wie z.B. Kochplatte und Kühlschrank. Eins, zwei Töpfe und Pfannen benötigst du trotzdem, da du sicher nicht die versifften dienstlich gelieferten mit deinen zwielichtigen Kameraden teilen willst. Aus Erfahrung sind diese oft versifft und die Anti-Haft Beschichtung total zerkratzt, sodass es bei jeder Mahlzeit eine kleine Prise Krebs gratis dabei gibt. Wenn du einen guten Stubenbuddy hast, holt euch zusammen ein Paket. Bei den meisten Einrichtungshäusern sind mehrteilige Sets für einen guten Preis erhältlich.
Problem bei der Teeküchenlösung ist allerdings, dass es immer wieder Kameraden geben wird, die die Küche vermüllen. Wenn sich also niemand drum kümmert, macht der Spieß die Bude für ein paar Wochen dicht und du hast ein Problem. Am besten erklären sich zwei drei Personen aus deinem Zug freiwillig dazu, die Teeküche sauber zu halten. Wenn trotzdem irgendwelche Heinis die Teeküche mal vermüllen, muss der Zug diese Leute dementsprechend “erziehen”.
Solltest du keinen dienstlich gelieferten oder privaten Kühlschrank auf Stube haben, musst du deine Lebensmittel in der Teeküche lagern. Hier gibt es vermutlich diese Kühlschränke mit abschließbaren Fächern. Besorg dir in jedem Fall hierfür ein passendes Schloss! Da ich aus eigener Erfahrung sagen kann, dass es immer diesen einen “Kameraden” gibt, der gerne mal Essen klaut weil er wieder mal seinen Monatslohn in der Spielo verballert hat. Soll es übrigens auch an den Bundeswehr Unis geben, wo Mythen nach sogar TK Pizzen aus den Öfen geklaut werden.
Diese Gegenstände solltest du dir privat anschaffen und in einer Kiste auf deiner Stube lagern:
- 1-2 Töpfe (mittel/groß)
- 1-2 Pfannen (eine große, hohe + 1 mittlere)
- Wasserkocher
- Großes Nudelsieb
- Großes Holzschneidbrett
- Set an Messern (günstig vom Discounter z.B.)
- Gesundes Bratöl (gesunde Fettsäuren!)
- 1 Pfannenwender
- 1 Holzkochlöffel
- Set an verschiedenen Gewürzen
- 1-2 Schüsseln (1 für Abfall, 1 zum Zwischenlagern)
- Dazu ein paar Reinigungsutensilien für deine Kochsachen
Kochen auf Stube
Für manche Kasernenschläfer ist es entspannter als die Teeküche, für andere ist es nerviger. Für mich persönlich ist es die wahre Premium Lösung. In meinem alten Zug haben fast alle Kasernenschläfer auf Stube gekocht und sich dabei richtige Küchen eingerichtet, in denen es an nichts fehlte. Natürlich sind hier jedoch die Anschaffungskosten etwas höher! Im Idealfall hast du zu mindestens einen kleinen Kühlschrank dienstlich geliefert. Nichtsdestotrotz macht es stark Sinn, sich für einen schmalen Taler einen größeren Kühlschrank mit Eisfach zu holen. Oft verkaufen ausscheidende Kameraden für gutes Geld ihren Kühlschrank, oder du schaust bei Ebay Kleinanzeigen. Hier wirst du auf jeden Fall fündig! Außerdem benötigst du noch eine Kochplatte. Hier empfehle ich eine in jedem Fall eine Induktionskochplatte! Diese kosten zwar in der Anschaffung etwas mehr, werden aber deutlich schneller heiß. Somit kannst du dir den Wasserkocher sparen. Dieser hat den Sinn, Kochwasser schnell zu erhitzen für die normalen Kochplatten. Auch hier kannst du mit einem guten Stubenbuddy wieder zusammenlegen.
Wenn ihr genug Platz in der Stube habt, holt euch auf jeden Fall ein einfaches Metallregal mit Holzeinlegeböden, damit ihr den ganzen Kram vernünftig lagern könnt. Das macht dann auch direkt ein besseres Bild beim Stubendurchgang. Verankert es jedoch irgendwie mit der Wand, damit es nicht umfällt (passiert regelmäßig).
Zu den Gegenständen von der Liste oben kommen dann noch diese Dinge:
- Kochplatte (2er Induktionsplatte bevorzugt!)
- Ggf. kleiner Kühlschrank mit Eisfach
- Ein paar Steinfliesen zum Unterlegen für die Kochplatte
- Steckerleisten / Verlängerungskabel
- Ceranfeldschaber
Weder noch – Improvisieren!
Auf den meisten Lehrgängen gibt es keine Teeküchen. Meistens ist auch das Aufstellen von Elektrogeräten verboten. Damit hast du die Arschkarte. Hier gilt es das Improvisieren zu perfektionieren.
Mit etwas Glück gibt es zu mindestens einen Kühlschrank mit Schließfächern. Hiermit kannst du dir immerhin alles möglich an Shakes, Bowles oder Smoothies machen. Unsere Overnight Oats wären z.B. auch eine Möglichkeit. Einen Wasserkocher, Mikrowelle oder einen kleinen Mixer kann man übrigens auch im Spind oder unter dem Bett verstauen, dort wo ihn keiner sieht. Hier gilt natürlich, nicht erwischen lassen!
Im Grunde ist hier alles möglich, was man nicht Braten oder Backen muss. Du kannst z.B. fertigen Uncle Bens Reis kannst du in der Not auch kalt Essen, in Verbindung mit einer Dose Thunfisch bekommst du eine einigermaßen vernünftige Mahlzeit. Salate kannst du ebenfalls frisch machen, dann aber sofort essen. Das Gleiche gilt für Obst, sowie rohes Gemüse. Alles was du zubereitest, muss in der Regel auch sofort gegessen werden.
Außerhalb Essen ist ansonsten das Mittel der Wahl. Hier ist die Versuchung natürlich groß, das günstigere Fast Food zu kaufen. Ab und zu, gerade bei entsprechendem Kalorienverbrauch, ist das auch völlig in Ordnung. Nichtsdestotrotz kann man auch außerhalb einigermaßen gesund essen. Wir werden dazu nochmal extra etwas schreiben.
Fazit
Option eins und zwei sind die Premium Lösungen für Kasernenschläfer, mit denen sich jeder mehr oder weniger unkompliziert gesund ernähren kann. Bist du auf einem Lehrgang musst du improvisieren oder, wenn es ein kurzer Lehrgang bist, viel draußen Essen gehen. Was grundsätzlich auch kein Problem ist, wenn man es richtig anstellt. Außerdem kannst du auf Rezepte zurückgreifen, die keine Kühlung benötigen. Wie z.B. unsere PPF Overnight Oats in abgewandelter Form. Mehr zum Thema Ernährung findest du bei diesen Beiträgen.
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