Bereite dich auf das neue Auswahlverfahren des KSK vor: Der ultimative Leitfaden

Du hast es vielleicht schon gehört: Das Auswahlverfahren des Kommando Spezialkräfte (KSK) hat sich radikal verändert. In diesem Beitrag gehen wir durch, was sich geändert hat, warum es sich geändert hat, und was das für dein Training bedeutet. Den Ablauf des alten Auswahlverfahrens kannst du übrigens in diesem Beitrag von uns nachlesen. Wir werden in diesem Beitrag öfters darauf Bezug nehmen.

Die Änderungen im neuen Auswahlverfahren des KSK

Früher bestand das Auswahlverfahren des KSK aus dem Eignungsfeststellungsverfahren (EFV) Teil 1, einem 10-Wochenprogramm, und dem EFV Teil 2, auch bekannt als die “Höllenwoche“. Diese Struktur wurde mit der Einführung des neuen Auswahlverfahrens aufgegeben. Das 10-Wochenprogramm existiert nicht mehr, und jeder Bewerber ist nun für seine eigene Vorbereitung verantwortlich​. Auch die berüchtigte Höllenwoche, ein Marsch mit mehr als 100km durch den Schwarzwald mit dauerhafter Belastung und wenig Schlaf gibt es in seiner alten Form nicht mehr.

Die Struktur des neuen Auswahlverfahrens des KSK

Das neue Auswahlverfahren ist wieder in zwei Teile unterteilt. Ein großer Unterschied zum alten Modell ist, dass nun die kognitiven Fähigkeiten und der einzelne Bewerber viel mehr im Fokus stehen. Daher wird es auch eine Bestenauslese geben, bei der die einzelnen Disziplinen und Tests bewertet und daraus ein Ranking erstellt wird. Dabei ist die Anzahl der offenen Stellen unbekannt, was den Druck natürlich erhöht. Es kann also sein, dass jemand alle Tests besteht, dennoch keine Stelle und damit keine Ausbildung bekommt und das Verfahren erneut durchlaufen muss​.

Ein weiteres Merkmal und Schwerpunkt des neuen Auswahlverfahrens des KSK ist der Wechsel zwischen körperlicher Belastung und kognitiven bzw. psychologischen Tests. Ein Beispiel hierfür ist eine Situation, in der man 5000 m in festgelegten Zeiten laufen muss, aufgeteilt auf fünf Intervalle à 1000 m, gefolgt von mehreren psychologischen Tests wie dem Psycho Motorik Test (PMT). Ein anderes Beispiel ist ein 5000 m Geländelauf, nach dem man direkt in einen psychologischen Test unter Belastung geht​. Auch das sogenannte Combat Mindset,  was ja auch beim EGB AV  durch die Combat Mindset Gasse  überprüft wird, wird in der Phase 1 überprüft. Alle Infos zum neuen Auswahlverfahren der spezialisierten Kräfte des Heers (EGB) haben wir in diesem Video zusammengefasst. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass bei Nicht-bestehen das ganze Auswahlverfahren wiederholt werden muss. Phase 1 ist also nicht wie früher für eine gewisse Zeit gültig. Das erhöht dann nochmal den Druck.

Das komplette Auswahlverfahren ist daher gekennzeichnet durch Belastung und immer wiederkehrende Phasen der Überprüfung von kognitiven Fähigkeiten und psychologischen Tests. Das muss im Training unbedingt beachtet werden!

Warum das KSK das Auswahlverfahren geändert hat

Das KSK selbst gibt an, dass es durch die Erfahrung mit hunderten Bewerbern in den letzten Jahren nun besser eingrenzen kann, wer im Endeffekt geeignet ist und wer nicht. Das Profil eines Kommando Soldaten, psychologisch und physisch, ist damit klarer und definierter geworden. Für Bewerber heißt das, dass die Rahmenbedingungen nun verschärft sind, weil das Kommando Spezialkräfte viel genauer weiß, welche Bewerber höchstwahrscheinlich geeignet sind und die lange Spezialkräfte Ausbildung auch wirklich schaffen. 

Dazu kommt natürlich auch, dass man mittlerweile einfach viel mehr Möglichkeiten durch moderne Sportmedizin und Psychologen hat. Daher kann man das Auswahlverfahren effizienter gestalten.  Natürlich hat sich aber auch das Umfeld und die Kriegsführung in den letzten 20 Jahren stark geändert und diese Aspekte spiegeln sich im Auswahlverfahren ebenfalls wider.  Leichter ist das Ganze unserer Meinung nach nicht geworden! Wir tendieren eher sogar dahin, dass es schwerer geworden ist.

Wie du dich auf das neue Auswahlverfahren des KSK vorbereiten solltest

Da sich das Auswahlverfahren geändert hat, müssen wir zwangsläufig auch das Training umstellen. Extrem stumpfes Training wird definitiv nicht mehr funktionieren. Auch endlos hartes und langes Marschtraining für die Höllenwoche wird vermutlich nicht mehr nötig sein. Wichtiger sind nun breite Athletik, also auch Fähigkeiten wie Agilität, Schnelligkeit und Koordination, sowie die kognitive Vorbereitung. Dieser Trend hat sich in den letzten Jahren durch kleine Neuerungen wie z.b. den neuen Hallenhindernisparcour in Calw schon abgezeichnet. Hier war neben Schnelligkeit und Agilität auch schon Merkfähigkeit gefragt. Reaktionsfähigkeit wurde durch das Trainingsmittel Blazepods abgefragt, welche wir in diesem Video bereits vorgestellt haben.

Worauf natürlich ein großer Teil der Zeit gelegt werden sollte ist das Thema kognitive Vorbereitung. Es reicht nicht mehr aus 4, 5 Wochen vor dem AV sich das Hesse-Schrader Buch zu nehmen und ein paar Übungen hier und da zu machen. Gerade eben weil es immer wieder in Stress- und Belastungsphasen zu den Überprüfungen kommt, muss diese Situation im Training simuliert werden. Denn unter Belastung funktioniert unser Gehirn ganz anders. Hier kann man zum Beispiel in den Pausen beim Intervall Training Aufgaben lösen, oder zwischen drin Sachen merken, die man nach dem Intervall wieder aufschreiben muss. Hiermit trainieren wir dann die Merkfähigkeit unter Belastung. 

Laufen ist nach wie vor ein Thema, einmal für den 5km Geländelauf sowie den Intervall Test mit den 1000m Intervallen in 4:30, 4:20, 4:10, 4:00, 3:50 . Zu mal der 5km Geländelauf fast ganz am Ende von Phase 2 kommt und wir die Vorbelastung aus den Märschen davor in den Beinen haben. Auch das ist ein Thema für die eigene Vorbereitung, um ein möglichst realistisches Bild zu stellen.

Fazit zum neuen Auswahlverfahren

Die ersten “scharfen” Durchgänge werden bereits im Juli stattfinden. Es bleibt daher abzuwarten, wie in der Realität dann das Auswahlverfahren auch umgesetzt wird und ob im Laufe der Zeit Anpassungen stattfinden. Unser PPF Germany Coaching wurde bereits für alle Bewerber auf das neue Auswahlverfahren angepasst. Daher sind wir bestens aufgestellt, um dich auch auf das neue Auswahlverfahren ideal vorbereiten zu können. Durch unsere Functional Fitness Gliederung haben wir bereits in kürzester Zeit auf die Änderungen des EGB Auswahlverfahren reagieren können, und unsere Athleten sicher durchs Auswahlverfahren bringen können. Dieser funktionale Ansatz ist auch die Basis zur Vorbereitung auf das neue Auswahlverfahren in Calw, da hier wie gesagt stumpfes Training zum Scheitern verurteilt ist.

Wenn du mehr über das PPF Coaching und die Methode dahinter erfahren willst, dann solltest du dir dieses Video anschauen.

Fragen zum Thema gerne direkt an uns über Instagram.

Niklas – Gründer PPF Germany

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