Heute mal ein Thema über das viel gestritten wird: Soll man beim Training Musik hören, um sich “von außen” pushen zu lassen um besser/härter zu trainieren?
Motivation von Innen?
Das große Argument aller Nein-Verfechter: Während eines Aufnahmeverfahrens hat man keine Musik die einen pusht, die Motivation muss aus dem Inneren kommen.
Und das ist unser Meinung auch ein sehr starkes Argument! Es ist egal ob es ein 5 km Lauftest oder eine mehrtätige Durchschlageübung ist, du musst von dir aus den Willen haben weiterzumachen und durchzuhalten.
Realtisch gesehen hört aber jeder gerne beim Training Musik, weil es eben Bock auf Training macht und man sich besser, motivierter und vielleicht sogar stärker fühlt. Bei einem 60 Min. Dauerlauf kann es ausserdem auch mal langweilig werden, wieso also nicht Musik oder ein Hörbuch hören und sich vielleicht von den leichten Schmerzen ablenken lassen?
Die Fakten
Kommen wir aber erstmal zu den Fakten, den Ergebnissen einer Studie zu dem Thema. In einer Studie haben Wissenschaftler 15 Läufer einen 5km Lauf absolvieren lassen, mit und ohne Musik.
Dabei liefen die Teilnehmer die Strecke:
-ohne Musik in durchschnittlich 27:20 Minuten,
-mit Musik in durchschnittlich 26:45 Minuten.
Weitere Studien in England und Kanada kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Interessant dabei ist jedoch, das die Musik keine messbare Auswirkung auf die Laktatbildung, die Sauerstoffzufuhr oder die Herzfrequenz während des Sports hatte. Rein physiologisch war also keinerlei Steigerung der Leistungsfähigkeit feststellbar.
Auf der emotionalen/psychologischen Seite jedoch scheint die Musik anzuschlagen.
Die veränderten körperlichen Auswirkungen können sein:
-Die Hautatmung auf der Körperoberfläche nimmt zu, die Hauttemperatur und die Hautfeuchtigkeit verändern sich
-Die Körperhaltung verändert sich positiv
-Der Spannungszustand der Muskulatur wird je nach Musik verstärkt oder gelockert
Leistungssteigerung
Diesen Studien zufolge kann Musik die Leistung um bis zu 15% steigern. Im Weiteren kann Musik vor dem Training wie eine Art Pre Workout Booster wirken. Eine Studie im “Journal of Strength and Conditioning Research” bestätigt dies. Musik hören vor dem Sport reduziert die Vagotonie – ein Zustand des Nervensystems, in dem der Körper entspannt ist. Sowohl körperliche als auch geistige Aufmerksamkeit werden durch passende Musik erhöht und die Athleten fühlen mehr Antrieb und Begeisterung für das Training. Wie man aus dem Fernsehen vielleicht kennt sieht man vor einem Wettkampf viele Sportler mit Kopfhörern, wie z.B. gefühlt fast alle Fußballer bei einer WM. Ein letzter Effekt von Musik ist auch, dass Musik die körperliche Empfindung abstumpfen kann, heisst man spürt weniger Schmerz oder Erschöpfung.
Fazit
Klingt alles soweit gut? Ja schon. Wir finden, dass man diese positiven Effekte auf keinen Fall nicht nicht nutzen sollte. Man sollte dies aber in einem begrenzten Rahmen tun. Sinnvoll wäre Musik z.B. bei einem hoch investiven Intervalltraining, um das Training noch intensiver zu gestalten und so einen maximalen Trainingsreiz zu setzen. Weniger Sinn würde Musik dann, wenn ihr für einen 5km Wettkampflauf trainiert und diesen nur mit Kopfhörern im Training lauft. Fazit: Musik ja, aber in Maßen und nur an den richtigen Stellen, um wirklich nur die positiven Effekte mitzunehmen!
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