Teufelskreis

Teufelskreis – Wie ihr dem Absturz ein Ende setzt!

Abwärtsspirale, downward spiral, Teufelskreis, Absturz – alles Synonyme, die ein bestimmtes Phänomen beschreiben. Auf Wikipedia lautet die Definition sinngemäß “System, in dem sich mehrere Faktoren gegenseitig verstärken und der Zustand sich verschlechtert”. Umgangssprachlich kennen wir es als “Absturz”, “Downphase”, also eine Phase oder einen Zustand, in dem wir für längere Zeit”unten” sind. Wie man einen Teufelskreis durchbricht, werde ich euch in diesem Beitrag erläutern.

Beispiel für eine downward spiral

Person A, nennen wir sie “Paul”, ist beim Militär und bereitet sich auf einen Eignungstest für eine Spezialverwendung vor. Er treibt regelmäßig Sport und ist auch im Dienst sehr erfolgreich, was seine Beurteilungen widerspiegeln. Paul nimmt am Eignungstest teil – und versagt. Die Enttäuschung bei Paul ist groß, sehr groß sogar, da es Pauls großer Traum war. Paul ist am Boden zerstört und traurig – an diesem Punkt befindet sich Paul noch nicht in einer Abwärtsspirale. Am nächsten Tag steht ein Zugabend an, Paul denkt sich in seiner Traurigkeit, dass er 1-2 Bier trinkt um seine Laune zu verbessern. Aus den 1-2 Bier wurden natürlich deutlich mehr als das und Paul geht sehr spät und lattenstram ins Bett.

Es fängt meistens harmlos an!

Am nächsten Morgen geht es Paul noch deutlich beschissener als nach der Niederlage am gestrigen Tag. An Sport ist nicht zu denken und sein emotionaler Schmerz macht ihn zu schaffen. Wie gut das heute Donnerstag ist – genannt Vize-Freitag -, die der halbe Zug nutzt um wieder Tief ins Glas zu schauen. Paul macht mit. Am nächsten Tag das selbe Ergebnis.

Spulen wir die Zeit zwei Monate vor. Paul lässt keine Party – dafür die meisten Trainingseinheiten- aus. Er hat deutlich Fett angesetzt, seine Leistungen und die Motivation im Dienst schwinden deutlich, seine körperliche Leistungsfähigkeit ist nicht mehr ansatzweise so hoch wie vorher. Der Traum einer Speziaverwendung rückt in den Hintergrund und reicht nicht mehr aus , um ihn zum Sport machen zu motivieren.

Was ist passiert?

Diese vergleichsweise harmlose (frei erfundene) Geschichte, zeigt einen typischen Teufelskreis aus dem Alltag. In der Realität können Abwärtsspiralen dazu führen, dass Menschen ALLES verlieren. Das heißt, sie verlieren Job, Familie, Haus und landen auf der Straße. Abwärtsspiralen können unterschiedlich ausgeprägt sein und die Art und Weise wie es passiert hängt immer von sozialen Faktoren ab.

Was ist im Falle von “Paul” passiert? Als erstes gab es einen Auslöser, der dafür sorgte, dass es Paul schlecht ging. In dem Fall war dies das Scheitern im Auswahlverfahren. Hauptsächlich sorgt unser Neurotransmitter Dopamin dafür, dass wir glücklich sind. Im Falle einer Niederlage, eines Rückschlags, Schicksalschlag (z.B Tod eines Angehörigen) oder einer Zurückweisung (Korb von Mann/Frau) fühlen wir uns schlecht. Es fehlt der Neurotransmitter Dopamin. “Paul” kompensiert dies, in dem er sich “schnelles” und “billiges” Dopamin besorgt, in Form von Alkohol.

Der Teufelskreis liegt im Detail.

Als “schnelles” und “billiges” Dopamin definiere Ich persönlich Dopamin, dass sich das Gehirn (bzw. man selbst) schnell besorgt, um kurz glücklich zu werden, ohne jedoch auf die zukünftigen Folgen zu achten. Schnelles Dopamin kann alles sein, als Beispiele sind Pornos, FastFood, stundenlanges Zocken, Netflix suchten, stundenlanges Social-Media scrollen und Drogenkonsum zu nennen.

Warum neigen wir Menschen dazu, uns schnell Dopamin zu besorgen? Unser Gehirn lebt im hier und jetzt. Unser Gehirn sieht die Spätfolgen gewisser Verhaltensmuster nicht. Deshalb ist unser Gehirn darauf bedacht, sich auf dem Weg des geringsten Widerstandes das Glücksgefühl zu holen. Unser Gehirn realisiert z.B nicht, dass wenn wir jetzt Rauchen und nicht damit aufhören, wir in 30 Jahren Lungenkrebs bekommen. Dem Gehirn interessiert nur das Dopamin dahinter.

Wer das einmal realisiert hat, versteht 1. Wie wichtig langfristige Ziele sind und 2. Warum sie manchmal so schwer zu erreichen sind. Das Thema werden wir in einem anderen Blogbeitrag noch zu genüge ausschlachten.

Notverfahren 1 – Die 180 Grad Wendung

In diesem Beitrag werden euch zwei “Notverfahren” vorgestellt, die ihr anwenden könnt, wenn ihr merkt dass es bergab geht. Das erste Notverfahren nenne Ich gerne die “180 Grad Wendung”. Die 180 Grad Wendung ist für die meisten Menschen NICHT der richtige Weg, da viele es einfach nicht schaffen können. Bei der 180 Grad Wendung, vollziehst du wie der Name schon sagt,einen kompletten Wechsel deiner Gewohnheiten.

Zur Ausführung gibt es nicht sonderlich viel zu erklären. Identifiziere was indeinem Leben falsch läuft und ersetze deine schlechten Gewohnheiten durch gute Gewohnheiten – und zwar nicht nächste Woche, sondern schnellstmöglich, JETZT oder aller spätestens morgen.

Es gibt Menschen, die es wirklich schaffen vom einen auf den anderen Tag eine 180 Grad Wende zu vollziehen. Das wichtige hierbei, es auch durchzuziehen. Die meisten Menschen versuchen zu schnell zu viel zu verändern, ziehen das eine Woche durch und wenn die Motivation weg ist ist die Wendung auch weg. Diese Methode eignet sich also nur für Menschen, die bereits einen Teufelskreis verlassen haben und wissen wie der Hase läuft.

Notverfahren 2 – Schritt für Schritt gegen den Teufelskreis

Das bei der Masse zu präferierende Notverfahren beinhaltet eine Schritt für Schritt Umstellung der Gewohnheiten. Grundsätzlich sind unsere Taten, Handungen und Ergebnisse eine Summe der Gewohnheiten mit denen wir leben. Schlechte Gewohnheiten zu ersetzen sollte ein stetiges Ziel jedes Menschen sein, der Ambitionen hat!

Wie ersetzt man am besten schlechte Gewohnheiten? Ihr reduziert die schlechte Gewohnheit und ersetzt sie Schritt für Schritt.

Beispiel

Paul trinkt am Wochenenede regelmäßig bis zum Vollsuff. Unter der Woche spielt er 3 Stunden täglich Playstation.

Reduzieren der schlechten Gewohnheit

Paul fängt an, am Wochenende nur noch Bier zu trinken und trinkt sich nicht in den Vollsuff. Er trinkt so viel, dass er nur noch ein bisschen Wirkung spürt, hört aber rechtzeitig auf. Jedes Wochenende trinkt Paul weniger Bier. Pro Woche reduziert er das Zocken um 30 Minuten. Die gewonnene Zeit investiert er in Sport, er ersetzt somit die Gewohnheit.

Resultat

Paul trinkt am Wochenende nichts mehr sondern widmet sich seinem Hobby, z.B Lesen von Büchern etc. Das Zocken hat er aufgegeben. Die Zeit nutzt er, um Sport zu treiben und sich gesund zu ernähren.

Dieser Beispielhafte Weg zeigt, wie es funktionieren kann. Und es funktioniert wirklich, auch wenn es sich Basic anhört. Aber die Grundsätze sind am wichtigsten, wenn ihr diese nicht befolgt, wird es schwer aus einem Teufelskreis rauszukommen.

Voraussetzung für das alles ist natürlich, dass ihr ein klar definiertes Ziel vor Augen habt. Ohne ein Ziel werdet ihr 100% wieder in den Teufelskreis fallen, da euer Unterbewusstsein keinen Sinn sieht, z.B mit dem Vollsuff aufzuhören. Diesen Fehler machen die meisten Menschen. Sie wissen, dass sie falsche Dinge tun, wollen damit aufhören, wissen aber nicht WOFÜR sie überhaupt aufhören und fallen deswegen wieder in den Teufelskreis. Genau deswegen ist es wichtig, ein übergeordnetes Ziel im Leben zu haben.

Auf in den Kampf!

Als Abschluss bleibt mir nur noch eine Sache zu sagen: Niemand hat gesagt dass es leicht wird! Aus einem ausgewachsenem Teufelskreis rauszukommen ist ein schweres Unterfangen. Es wird hart werden. Euer Gehirn wird mit aller Macht versuchen, billiges Dopamin zu besorgen. Es ist tatsächlich ein KAMPF auf den ihr euch einlasst. Jeder der das einmal durchgemacht hat, weiß ganz genau wovon ich rede. Aber der Kampf lohnt sich. Macht einfach immer weiter, gebt euch und euer Ziel nicht auf. Wenn ihr kein Licht am Ende des Tunnels seht, geht so lange weiter bis ihr eins seht! Ihr kommt da wieder raus!

Solltet ihr tatsächlich an einer Suchterkrankung wie z.B Alkoholsucht leiden, solltet ihr euch definitiv professionelle Hilfe suchen!

Schreibt uns hier oder auf Instagram eure Geschichte, wie ihr einen Teufelskreis durchbrochen habt oder von einer generellen Phase der Depression aufgestanden seid! Wenn genug Geschichten zusammen kommen, machen wir einen Podcast draus. Schreibt uns dazu, mit welchem Namen ihr genannt werden wollt. Selbstverständlich geht das ganze auch Anonym.

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