Combat Fitness Test der Bundeswehr – Erklärung

Neben dem BFT, zu dem wir bereits in diesem Beitrag etwas geschrieben haben, und dessen Vorgänger dem PFT, hat die Bundeswehr mit dem Combat Fitness Test bzw. KonFitTest einen weiteren Sporttest geschaffen, um die körperliche Leistungsfähigkeit der Soldaten zu überprüfen. Vor allem auf Lehrgängen spielt dieser Lehrgang eine Rolle.

Abgrenzung zu anderen Tests

Der Combat Fitness Test der Bundeswehr ist deutlich umfangreicher als der BFT und “näher an der Realität” als BFT und PFT. Die jeweilige Vorschrift selber sagt “Der KonFitTest soll im Kontext zum Gefechtsdienst aller Truppen Aussagen zur individuellen Kraftausdauer und körperlichen Leistungsfähigkeit der Teilnehmenden geben”. Der Test hat also, anders als die anderen Tests, einen direkt Bezug zum Gefechtsdienst. Zu mal kann der Combat Fitness Test im full kit, also Feldanzug, SK4 und Gefechtshelm, durchgeführt werden. Ein deutlicher Schritt in Richtung Realismus. Der BFT und PFT hingegen wird in luftig bequemer Sportkleidung durchgeführt. In meinen Augen eine positive Entwicklung und eine passende Antwort auf meine geäußerte Kritik zum BFT.

Ablauf des Combat Fitness Tests

Der Combat Fitness Test der Bundeswehr besteht aus drei verschiedenen Disziplinen, die insgesamt Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination abprüfen. Die Disziplinen werden direkt hintereinander, ohne Pausen, durchgeführt. Die Vorschrift empfiehlt den Test auf einem Sportplatz mit Laufplan zu machen, grundsätzlich geht aber auch jede andere Form von Gelände.

Erste Disziplin: Erreichen Ablauflinie

Die erste Disziplin ist ein 800m Lauf auf Zeit, der eine schnelle Bewegung im Gelände simulieren soll. Hier gibt es nicht wirklich viel zu erklären. Diese Bewegung kann z.B. die Laufstrecke bei einem Gegenstoß, Angriff oder bei einer umfassenden Bewegung simulieren.

Zweite Disziplin: Gewichte stemmen

Die zweite Disziplin ist das Heben und Stemmen von Lasten. Angekommen am Auftragsort nach dem 800m Lauf, muss entweder eine 15 kg schwere Hantel oder Munitionskiste von der Brust über den Kopf gestemmt werden. Der Soldat hat 2 Min. lang Zeit, hier die maximale Anzahl an Wiederholungen zu erreichen. Danach geht es ohne Pause direkt weiter zu der letzten Disziplin.

Dritte Disziplin: Parcours Bewegungsarten im Gelände

Die dritte Disziplin ist ein Parcours, der verschiedene Bewegungen im Gelände vereint. Eine Strecke des Parcours ist 75m lang und muss insgesamt viermal gelaufen werden. Man startet auf der Startlinie in Bauchlage. Auf Pfiff rennt der Soldat bis zur 25m Markierung los und gleitet von dort aus 10m. Nach den 10m kriecht er für weitere 15m bis zur 50m Markierung. Die nächsten 25m werden in einem Slalomkurs zurückgelegt, bis zur 75m Markierung.

An der 75m Markierung wartet bereits ein Kamerad oder eine Puppe, die einen Verwundeten darstellen sollen. Die ersten 25m muss dieser Verwundete im Rautek-Griff transportiert werden, danach auf der Schulter im Gams-Trage-Griff. Wieder zurück an der Startlinie müssen zwei Gewichte a 15kg aufgenommen werden und schnellstmöglich zur 50m Linie gebracht. Die nächsten 25m müssen mit den Gewichten erneut durch einen Slalomkurs gelaufen werden. Dort angekommen werden die Gewichte abgelassen und ein Wurfkörper (Handgranatenattrape) aufgenommen, der in ein 5x5m großes Feld geworfen werden muss. Danach müssen sofort ganze drei Liegestütze gemacht werden. Zu guter letzt müssen nochmal die Gewichte aufgenommen werden und durch den Slalomkurs zur Startlinie gebracht werden. Dort wird die Zeitmessung beendet, wenn die Gewichte abgestellt sind. Die Gewichte müssen aus den Beinen abgelassen und nicht geworfen werden. Trifft der Soldat mit dem Wurfkörper in das Feld, gibt es einen 5 Sekunden Zeitbonus, bei Verfehlen eine 5 Sekunden Zeitstrafe.

Bewertung der Ergebnisse

Die Vorschrift des Combat Fitness Test der Bundeswehr sieht eine Bewertungstabelle vor und unterscheidet hierbei drei Altersgruppen, 17-26 Jahre sowie 27-39 Jahre und 40-45. Außerdem gibt es unterschiedliche Bewertungen für Männer & Frauen. Im Idealfall sind 100 Punkte pro Disziplin zu erreichen. Näheres dann in der Vorschrift für jeden den es interessiert.

Meine Meinung zum Test

Meiner Meinung nach hat die Bundeswehr mit dem Combat Fitness Test bzw. KonFitTest einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und einen Test gemacht, wie es ihn bei anderen Streitkräften schon lange gibt. Der Test ist deutlich näher an der Realität und somit viel aussagekräftiger um die Leistungsfähigkeit im Gefechtsdienst eines Soldaten zu beurteilen als z.B. der BFT. Jaja, ich weiß was jetzt kommt “Aber nicht alle Soldaten sind Infanteristen und kämpfen“. Das ist meiner Meinung nach eine falsche Aussage, denn fürs erste und wenn’s hart auf hart kommt sind alle Soldaten Infanteristen, dafür haben wir das alle mal in der AGA gelernt. Jeder Soldat ist in erster Linie Soldat, Kombattant. Alles weitere ist eine Zusatzbefähigung. Auch ein Perser wird zur Waffe greifen müssen, wenn es hart auf hart kommt. Und damit umgehen können sollte er, wozu auch die körperliche Leistungsfähigkeit gehört.

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