Strength & Power

Hier geht es darum, was genau Strength and Power ist und wie man sie trainiert. Wie bereits beschrieben ist S&P die Fähigkeit, Ausrüstung, Personen oder sonstige Gegenstände aufzuheben und zu transportieren, sowie Explosionskraft um diese Gegenstände z.B. über ein Hindernis zu werfen.

Schauen wir uns erstmal an, wofür diese Fähigkeit für einen Soldaten im Alltag vorkommt:
– Lafetten/-GraMaWa Trupp: Jeder der mal in seiner Ausbildung MG auf Lafette geschossen hat weiss, wie schwer und unhandlich eine Lafette ist. In der Regel trägt man sie auf dem Rücken, oder muss als Laf-Trupp mit ihr in eine Stellung gleiten und sie dort, natürlich im Liegen aufbauen und justieren. Das es ziemlich anstrengend ist, in voller Gefechtsausrüstung mit Lafette zu laufen, ist klar. Gleitet man nur mit diesem 20kg Ungestüm noch durch den Schlamm oder muss sogar samt montierten MG3/MG5 ausweichen, kommt man sehr schnell an seine Grenzen. Ähnlich verhält sich beim GraMaWa Trupp, wo eine GraMaWa mit Dreibein und Mun an die 80kg wiegt.
– Verwundetentransport: Es kann immer und zu jeder Zeit passieren. Ein Kamerad wird angeschossen oder angesprengt, ist vielleicht bewusstlos und nicht mehr im Stande selber aus der Gefechtssituation zu kommen. Jetzt kommt ihr ins Spiel. Hebt mal einen Kameraden samt kompletter Gefechtsausrüstung und SK4 Weste hoch auf eure Schultern und tragt ihn, vielleicht sogar unter Feuer mit mehreren Stopps hinter Deckung, mehrere 100m. Wir haben in einer Übung zu dritt einen Kameraden, der an sich schon (ohne Ausrüstung) knapp 100 Kilo wog mit kompletter Gefechtsausrüstung mehrere hundert Meter, zum Teil berghoch, auf einer Liege getragen. Davor waren wir schon offen, da wir den Kameraden erst mal in eine Deckung bringen mussten um unser cABCDE Schema durchzuführen. Als wir oben auf dem Berg waren ging gefühlt gar nichts mehr. In diesem Augenblick war mir auch klar, dass das in Zukunft abgestellt werden muss. In einem echten Szenario wäre der Kamerad wohl möglich evakuiert worden und unserer Gruppe hätte weiter ihren Auftrag ausführen müssen, und das komplett erschöpft von der Evakuierung? Fazit: Zu wenig Training für diese Extremsituationen.

Ich denke, jeder konnte sich schon vom Durchlesen eine grobe Vorstellung machen, wie scheißenanstregend diese Situationen sind. Außerdem ist es nicht so, dass das seltene Ausnahmesituationen sind. Jeder der eine infanteristische Combat Ready bzw. Vollausbildung durchläuft kommt in den Genuss diese schönen Dinge zu tun, mehrmals.

Nur wie trainiere ich, um besser auf solche Situationen vorbereitet zu sein?

Unsere Devise ist es, möglichst realitätsnah zu trainieren. Das heisst, auf jeden Fall dieselben Gewichte zu nehmen, mit denen auch im Einsatz zu rechnen ist. Buddy Sprints sind z.B. eine gute Gelegenheit dafür, den Verwundetentransport zu üben. 100m trägt der einer, dann wieder zurück dann der Buddy. Anfangs macht man dies noch ohne Ausrüstung, mit der Zeit sollte man das Gewicht steigern bis zur vollen Gefechtsausrüstung. Sollte kein Buddy zur Verfügung stehen kann ein vollgepackter Rucksack aushelfen, ein Sack Zement oder sonst was. Seid kreativ, für den Bereich Tactical Fitness gibt es kaum Geräte! Was in einigen Fitness Studios zu finden ist, ist ein Gewichtsschlitten. Dieser ist auch optimal um das beschriebene Szenario zu trainieren. Wechselt dort ruhig zwischen Schieben und Ziehen des Schlittens durch. Auch möglich ist es, das Tragen eines Kameraden auf der Liege zu trainieren. Dazu könnt ihr zum Beispiel einen oder zwei 20L Benzinkanister mit Wasser füllen und damit mehrmals 100 oder 200m schnell gehen. Alternativ geht hier natürlich auch wieder ein Rucksack.

Um das Aufheben zu trainieren kann z.B. ein adäquat bepackter Rucksack oder ein Sack Zement dienen, welcher vom Boden auf eine Tischtennisplatte gehoben werden muss. Um das Drüberwerfen von Gegenständen über ein Hindernis zu trainieren, könnt ihr einen Medizinball immer wieder gegen eine ausreichend hohe Wand werfen.

Strength&Power werdet ihr immer wieder in unseren Trainingsprogrammen vorfinden, dort gibt es auch weitaus mehr Übungen als die hier vorgestellten.

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